Actionhelden und Abenteurerinnen: Fair Play in Kinderbüchern

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Dana Bokermann

Fair Play in Kinderbüchern ist IN – und das zurecht. Lesekinder und ihre Eltern haben keine Lust mehr auf veraltete Rollenbilder in Kindergeschichten. Der Zeitgeist verlangt nach Gleichberechtigung und Chancengleichheit für alle Kinderbuchfiguren.

Vor allem charakterstarke und abenteuerlustige Mädchenfiguren haben Hochkonjunktur.

Lange genug waren Kinderbuchmädchen brav und angepasst. Sie haben Hausarbeiten erledigt, Freundschaften gepflegt und den Alltag gestemmt. Während ihre männlichen Artgenossen als Detektive, Entdecker oder Actionhelden viele spannende Abenteuer erleben durften.

Ziemlich unfair. Findest Du nicht?

Denn veraltete Rollenklischees vermitteln Kindern ein nicht mehr zeitgemäßes Bild. Auch Mädchen wollen in Kinderbüchern starke, mutige und schlaue Heldinnen finden. Mit denen sie mitfiebern und sich identifizieren können. Ist doch klar.

Aber was bedeutet das für Kinderbuchjungen?

Sind abenteuerlustige Jungen zukünftig nicht mehr gern als Hauptfiguren in Kinderbüchern gesehen? Müssen die männlichen Kinderbuchhelden nun den Abenteuermädchen weichen? Oder dürfen sie, statt die Welt zu bereisen und Abenteuer zu erleben, zukünftig nur noch Kuchen backen und den Staubsauger schwingen?

Neue Rollenverteilung in Kinderbüchern klingt nach interessanten Chancen.

Sowohl für Mädchen als auch für Jungen.

Denn Lesejungen möchten ebenfalls nicht immer spannende Abenteuer erleben. Sondern gern auch mal in ganz normale Alltagsgeschichten eintauchen.

Wenn Lesejungs auf lange Sicht aber inhaltlich und figurenmäßig eingespart werden. Und immer weniger wertvolle Geschichten entstehen, in denen auch Jungen sich wiederfinden. Dann klingt das ebenfalls unfair. Oder nicht?

Immerhin sollte Gleichberechtigung in Kinderbüchern gleiche Chancen für alle bieten.

Welchen Ansprüchen ein Kinderbuch so alles gerecht werden muss, wie es diesen gewachsen sein kann und welche Rolle Chancengleichheit dabei spielt – das zeige ich Dir in diesem Artikel.

Was Dich in diesem Artikel erwartet:

Lass uns loslegen …

Kinderbuch: Allroundprofi mit Multitasking-Talent

Kinderbücher erzählen spannende und unterhaltsame Geschichten für unsere Kleinsten. Aber was auf den ersten Blick so locker und leicht aussieht, ist das Ergebnis fleißiger und gut durchdachter Arbeit.

Denn Kinderbücher sind nicht nur bunt und lustig, sondern Grundlage für vieles mehr.

Von Bilderbüchern bis zu Kinderromanen begleiten sie den Leselernprozess unseres Nachwuchses. Daher müssen die Texte nicht nur lustig und unterhaltsam sein, sondern auch in leichter Sprache geschrieben.

Junge Leser sollen einerseits Spaß am Lesen entwickeln und die Lust nicht verlieren. Immerhin stehen Bücher heutzutage im Konkurrenzkampf mit starken Gegnern wie dem Internet und Co.

Andererseits sollen Kinderbücher auch bestmöglich den Alphabetisierungsprozess der kleinen Leseanfänger begleiten. Mit ausgewogener Sprache, die weder zu schwer noch zu leicht ist. Und Texten, die das Kind nach und nach selbstständig bewältigen kann.

Denn Lesen ist eine universelle Fähigkeit, die fester Bestandteil unseres Lebens ist.

Und daher unbedingt zur Entwicklung eines jeden Kindes dazugehört.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Genauso ist es.

Lesen bedeutet nicht zwangsläufig Verstehen.

Aber es bildet zumindest eine stabile Basis dafür.

Denn neben Geschichten und fiktiven Erzählungen vermitteln Kinderbücher ebenfalls Wissen und Informationen.

Lesen bildet.

Und bietet Chancen, neu erlerntes Wissen zu verarbeiten und auszuwerten.

Experten halten eine gute Lesekompetenz bei Kindern daher für besonders wichtig im Umgang mit Nachrichten und dem Konsum von sozialen Medien.

Mit wertvollen Erzählungen lernen Kinder zudem, Gelesenes zu reflektieren, sich selbst und die Welt besser zu verstehen.

Wie wichtig Kreativität und die Entwicklung von Fantasie bei Kindern ist, zeige ich Dir hier.

Also noch mal zusammengefasst.

Kinderbücher bieten:

  • Kindgerechte Erzählungen
  • Spaß und Unterhaltung
  • Wissen und Informationen
  • Leichte Sprache zum Lesen lernen
  • Grundlage zum Reflektieren und Verstehen

Zudem wünschen sich viele Eltern erzieherische Begleitung und pädagogisch wertvolle Botschaften in Kinderbüchern. (Warum ich davon nicht der größte Fan bin, erzähle ich Dir gern an anderer Stelle.)

Und jetzt sollen Kinderbücher auch noch faire Rollenbilder und Gleichberechtigung vermitteln.

Puh! Ganz schön viel, was einem Kinderbuch da abverlangt wird. Oder?

Das klingt superkompliziert und gar nicht mehr nach „bunt und lustig“!

Wie sollen Geschichtenerzähler, Kinderbuchleute und Leseeltern da noch mithalten?

Oder machen wir es am Ende komplizierter, als es ist?

Kinderbuchschreiben: Raketenwissenschaft oder Sonntagsspaziergang?

Auf die leichte Schulter nehmen solltest Du das Schreiben von Kindergeschichten selbstverständlich nicht.

Wie bereits erwähnt: Bunt und lustig allein ist nicht der Stoff, aus dem wertvolle Kindergeschichten gemacht sind. Und erst recht nicht: albern und kitschig.

Nach dem Motto:

Mädchen lieben Prinzessinnen und Jungen stehen auf Fußball.

Ein wenig Handlung rein und Konfetti drüber und fertig ist die neue Kindergeschichte.

Äh, … sorry! Aber:

Wer kleine Leserherzen erreichen möchte, muss sich schon etwas mehr einfallen lassen.

Auch wenn uns unter anderem das Gendermarketing in den letzten Jahren vorgegaukelt hat, es sei eben genauso easy peasy. Blaue und rosafarbene Massenware von der Spielzeugabteilung bis zum Kinderbuchregal. Praktisch für Oma Erna oder Onkel Tom, die sonst nicht wüssten, was sie dem Spross als Geschenk mitbringen könnten. Mehr aber auch nicht! 

Inhalt und Mehrwert? Fehlanzeige!

Dabei ist es gar nicht so kompliziert, gehaltvolle Kinderbücher zu entwickeln.

Ein grundlegendes Schreibwissen setze ich mal voraus.

Ebenfalls ein generelles Interesse und Verständnis für Kinder. Und damit wohl die wertvollste Voraussetzung für echten Mehrwert in Deinem Kinderbuch.

Bevor Du nämlich jetzt jede Menge Expertenmeinungen durchwälzt und Dir den Kopf zerbrichst, wie Du Kinderherzen zum Hüpfen bringst:

Frag doch mal die Kinder selbst. Denn auf die kommt es letztlich an.

Wovon träumen sie? Wofür begeistern sie sich? Wie tickt die junge Nachwuchsgeneration?

Und vielleicht erfährst Du dann, dass der eigentlichen Zielgruppe Deiner Geschichten Gendermarketing und Junge-Mädchen-Erbsenzählerei pupsegal sind.

Fair Play in Kinderbüchern ja. Einheitspampe nach Strichliste nein.

Fair Play in Kinderbüchern durch Offenheit und echte Vielfalt

Denn Kinder leben im Moment.

Sie sind klug und gleichzeitig einfach gestrickt. Sie suchen Spaß und wollen nebenbei die Welt verstehen. Und wenn Deine Bücher ihnen dabei helfen … Bingo! Jackpot!

Natürlich werden Kinderbücher überwiegend von Erwachsenen gekauft. Vor Deiner eigentlichen Zielgruppe musst Du also zuerst an einer sehr viel kritischeren Zielgruppe vorbei.

Aber auch Elternherzen wollen letztlich doch nur das Beste für ihr Kind.

Offen für Neues zu sein ist dabei eine super Idee. Alles bisher Dagewesene muss deshalb aber nicht über den Haufen geworfen werden.

Am Ende des Tages geht es nicht darum, wie viele Mädchen oder Jungen in Kinderbüchern mitwirken. Ob Bücher blau, rosa oder lilafurzgeblümt sind. Es geht auch nicht darum, Mädchen einzutrichtern, nur Abenteuergeschichten seien cool und sie dürften nicht mehr vom Prinzessinnenleben träumen.

Oder darum, Jungen zu zeigen, dass sie von nun an nur noch zweite, dritte oder vierte Geige spielen dürfen. Und stark und mutig, bitte schön, wenn überhaupt, dann nur noch in Kinderbuchgruppen oder -paaren.

Es geht darum, unseren kleinsten Lesefans größtmögliche Vielfalt zu bieten.

Und zwar nicht alles in einem Buch. Sondern in vielen andersartigen Geschichten.

Da dürfen Mädchen, Prinzessinnen oder Entdeckerinnen sein und Jungen dürfen Kuchen backen oder zum Mond fliegen. Oder wie wäre es mit einer Geschichte über einen klugen und abenteuerlustigen Prinzen?

Jede und jeder eben nach seinem eigenen Geschmack.

Nicht um gesellschaftlichen Interessen gerecht zu werden und motzenden Weltveränderern zu gefallen, sondern schlicht und einfach, weil es dem Kind Spaß macht. Punkt.

Wenn Du Dich jetzt angesprochen fühlst:

  • Weil Du Kindergeschichten in erster Linie für Kinder schreibst.
  • Und weil Du Deine eigene Herzensgeschichte für Kinder möglichst wertvoll – ohne Kleinkariertes und Erbsenzählerei – gestalten möchtest.

Für unvergessliche Lesemomente Deiner jungen Zielgruppe.

Dann liegt Dir vermutlich auch die Qualität Deiner Kindergeschichte am Herzen.

Und um diese im aufwühlenden Schreibprozess nicht aus den Augen zu verlieren, helfe ich Dir gern bei der Überarbeitung Deines Textes.

Kontaktiere mich und lass uns darüber quatschen.

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